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Was ist und macht die ICANN?

Autor: Hosttest Redaktion   |12.09.2019

ICANN und seine AufgabenObwohl das Internet von Anfang an als ein dezentrales Netzwerk geplant und umgesetzt wurde, erfolgte die Domainregistrierung über lange Zeit durch eine einzige Instanz - bis kurz vor der Jahrtausendwende durch die Internet Assigned Numbers Authority (IANA), anschließend übernahm die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) diese Verantwortung. Ihre wichtigsten Aufgaben bestanden zunächst in einem Domaincheck und der Domainregistrierung, erweiterte sich aber rasch um die Koordinierung neuer Domainendungen und die Vergabe der Rechte zu deren Verwaltung. Formal handelt es sich um eine in den USA registrierte Non-Profit-Organisation, die bis 2016 an die Aufsicht durch die US-Regierung gebunden war. Diese Kontrolle fiel mit dem Auslaufen des bestehenden Vertrags weg, worauf eine Privatisierung der Rootzone erfolgte.

Inhalt:
Die Geschichte und Entwicklung der ICANN
Die ICANN und die Einführung der neuen Top Level Domains (nTLD)
ICANN übernimmt heute weitgehend Verwaltungsaufgaben

Die Geschichte und Entwicklung der ICANN

In seiner frühen Phase erfolgte die Adressierung eines mit dem Internet verbundenen Computer ausschließlich numerisch über die einmalige, öffentliche IP-Adresse jedes Teilnehmers. Für deren Vergabe ist die IANA zuständig, die je nach Bedarf einem Netzwerk exklusiv genutzte IP-Adressen zuweist. Diese bestehen aus einem bestimmten Nummernraum (Pool), aus dem der Besitzer den eigenen Servern und verbundenen Clients wie Kunden eines Internetproviders eine individuelle Adresse zeitweise (temporäre IP-Adresse) oder permanent (statische IP-Adresse) zur Verfügung stellt.

Mit dem Übergang von einem rein wissenschaftlich und militärisch genutzten zu einem kommerziellen Netzwerk erfolgte auch die Einführung des heute verwendeten Formats aus Domain.Endung. Zunächst übernahm die IANA auch die Domainreservierung, ging aber 1998 unter dem US-Präsidenten Bill Clinton in die Aufgaben der neu gegründeten ICANN über. Die Führung der Organisation lag bei der Gründung in den Händen eines aus 19 Direktoren bestehenden Gremiums, in dem neun Sitze ursprünglich durch eine Direktwahl der öffentlichen Nutzerschaft besetzt werden sollten.

Zu den wichtigsten Aufgaben der ICANN gesellte sich schnell die Erweiterung der existierenden Domainendungen um neue generische Top Level Domains (gTLD), die die ersten Kürzel ergänzten. Dabei besteht ein Unterschied zwischen nicht gesponserten Domainendungen (uTLD), bei denen die ICANN die Domainregistrierung verwaltet, und den gesponserten Domainendungen (sTLD), deren Aufsicht eine unabhängige Organisation auf eigene Kosten übernimmt.

Die uTLD der ICANN bestehen aus:

  • .arpa - Ursprünglich für das Arpanet, später für die Adressierung verwendet
  • .biz - Theoretisch für kommerzielle Verwendung reserviert, in der Praxis frei zugänglich
  • .com - Domain für Unternehmen vorgesehen, heute frei verfügbar
  • .info - Für Informationsanbieter eingerichtet, seit Einführung jedoch unbeschränkte Domainregistrierung
  • .name - Exklusiv für natürliche Personen, Vergabe aber ohne Auflagen
  • .net - Adresse für Anbieter von Netzwerken, Zuteilung aber ebenfalls freigegeben
  • .org - Nicht kommerzielle Organisationen, seit 2003 frei

Zu den bekanntesten, frühzeitig eingeführten sTLD zählen unter anderem:

  • .edu - Bildungseinrichtungen, fast ausschließlich mit Sitz in den USA
  • .mil - Ausschließlich von der US Armee genutzt
  • .gov - Offizielle Einrichtungen von Regierung und Behörden in den USA
  • .int - Multinationale Unternehmen und Konzerne
  • .mobi - Erste der Domainendungen für mobile Endgeräte
  • .xxx - Erotische und explizit sexuelle Inhalte

Die ICANN und die Einführung der neuen Top Level Domains (nTLD)

Wegen der steigenden Nachfrage und des wachsenden Bedarfs an Domainendungen beschloss die ICANN zunächst die Einführung von nationalen Kürzel (Country Code TLD, ccTLD), die (mit Ausnahme von Großbritannien) aus einem Ländercode mit zwei Buchstaben bestehen. Diese werden unabhängig von der jeweiligen Regierung oder von ihr beauftragten Institutionen wie der DENIC für die deutsche .de Domain verwaltet. Eine Verwendung ist formal nicht an das betreffende Land gebunden, so dass einige attraktive Abkürzungen wie .to (Togo) ode .tv (Tuvalu) kommerziell vermarktet werden. Ein weiterer Schritt der ICANN bestand in der Schaffung regionaler TLD wie der 2002 eingeführten Adresse .eu.

Nachdem sich auch die Erweiterung um die ccTLD als nicht ausreichend erwies, entschied sich die ICANN 2008 für eine Lockerung der ursprünglich sehr strengen Regelungen für sTLD. Seitdem ist es theoretisch jedem Interessenten möglich, eine eigene nTLD für die Einführung vorzuschlagen. Um einen Missbrauch zu verhindern, ist jedoch sowohl die Stellung des Antrags wie auch der Zuschlag für die Verwaltung an hohe Auflagen geknüpft, deren Überwachung ebenfalls zu den Aufgaben der ICANN. Die Einführung einer nTLD erfordert unter anderem:

  • Zahlung einer Bearbeitungsgebühr von 185.000 US Dollar für jede beantragte nTLD
  • Eindeutige und unverwechselbare Domainendungen
  • Nachweis über eine für den Betrieb geeignete IT-Infrastruktur
  • Langfristige finanzielle Sicherheit der zuständigen Organisation
  • Ausschließlich (Klein-)Buchstaben zulässig
  • Mindestens drei Zeichen
  • Kein besonderer Schutz durch externe Rechteinhaber oder Interessen

Nach einer erfolgreichen Bewerbung erteilt das ICANN einen Zuschlag für einen befristeten Zeitraum, in dem der Antragsteller die Verwaltung der entsprechenden nTLD inklusive des Domaincheck bei der Registrierung und der Domainregistrierung übernimmt. An diese Aufgaben sind keine speziellen Bedingungen für die Vergabe der Domainendungen gebunden, die im alleinigen Ermessen des Betreibers liegen und dessen Interessen widerspiegeln dürfen. Er kann deshalb nach Belieben Voraussetzungen wie beispielsweise einen regionalen Bezug, Zugehörigkeit zu einer Branche oder spezielle Inhalte sowie die Preise für die Domainregistrierung und -erneuerung festlegen.

ICANN übernimmt heute weitgehend Verwaltungsaufgaben

Bei ihrer Gründung war die ICANN noch als eine weitgehend technisch orientierte Organisation geplant, seit spätestens 2015 hat sich der Schwerpunkt allerdings deutlich auf die Verwaltung von Domainendungen verschoben. Neben den nTLD, den ccTLD inklusive der von der DENIC betreuten .de Domain sowie der von der EURid beteuten .eu Domain und den sTLD übernimmt die ICANN auch die Domainregistrierung ihr angeschlossener Kürzel wie der .com Domain nicht mehr selbst, sondern hat diese dem Unternehmen Verisign übertragen. Wichtige Aufgaben beinhalten nach wie vor das Angebot von Datenbanken etwa für die Whois-Abfrage, die ebenfalls für einen Domaincheck verwendet werden kann. Zu der ICANN gehören zahlreiche Unterorganisationen wie deren Vorgänger IANA.

Foto: EstudioWebDoce pixabay.com

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