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Was ist eine Domain?

Autor: Hosttest Redaktion   |24.02.2020

Jeder an das Internet angeschlossene Computer ist zur eindeutigen Identifizierung mit einer IP-Adresse versehen. Mithilfe des Domain Namen System (DNS) lassen sich diesen kryptischen Zahlenkombinationen einfach zu merkende generische Namen zuordnen. Ein Domainname ist also die eindeutige und weltweit einmalige Adresse eines Webauftrittes, der von Nutzern direkt über den Browser aufgerufen werden kann.

Wie ist eine Domain aufgebaut?

Eine Domain ist in verschiedene Teile gegliedert. Um den genauen Aufbau nachvollziehen zu können, muss als erstes definiert werden, was genau der Domainname ist. Im Zusammenhang mit Internetadressen spielen die zwei Begriffe URL und FQDN eine wichtige Rolle.

Uniform Resource Locator (URL)

Die URL ist eine exakte Identifikationsbezeichnung, die sowohl eine Ressource als auch die verwendende Zugriffsmethode beinhaltet. Die bekannteste Form ist zum Beispiel .. Dabei handelt es sich um eine Webseite, die über den Browser aufgerufen wird. Der eigentliche Domainname ist lediglich der zweite Teil der URL. Der erste Teil https:// steht für die Zugriffsmethode, hier eben das Hypertext Transfer Protocol (HTTP), das zur Darstellung von Webseiteninhalten im Browser verwendet wird. Eine andere bekannte Zugriffsmethode ist auch das File Transfer Protocol (FTP), das zur Datenübertragung in Netzwerken verwendet wird.

Fully Qualified Domain Name (FQDN)

Die Bezeichnung FQDN wird für den vollständigen Namen einer Domain verwendet. In unserem Beispiel würde dieser www.hosttest.de. lauten. Die einzelnen Teile setzen sich folgendermaßen zusammen:

3rd-Level-Domain . 2nd-Level-Domain . Top-Level-Domain . Root-Label

Sehen wir uns die einzelnen Teile genauer an, beginnend auf der rechten Seite:

Root-Label

Das Root Label ist immer leer und taucht nur explizit beim FQDN auf. Es spielt eine wichtige Rolle, wenn Domains beim Hosting Provider auf den Nameservern eingetragen werden, für normale Nutzer im Internet ist es aber in den meisten Fällen nicht sichtbar, denn Browser zeigen das Root-Label gar nicht an.

Top-Level-Domain

Die Top Level Domain (TLD) ist die höchste Ebene der Namensauflösung. Für jede TLD ist eine bestimmte Organisation zuständig, die sogenannte Domain Name Registry. Sie kümmert sich um die Vergabe und Verwaltung sämtlicher unter entsprechender TLD registrierten Domains. Es gibt zwei verschiedene Arten von Top-Level Domains: generische TLDs und länderspezifische TLDs.

Bekannte generischen Domains sind beispielsweise die sogenannten CNOBI-Domains:

Bekannte Länderdomains sind beispielsweise die TLDs der deutschsprachigen Länder:

2nd-Level-Domain

Die 2nd Level Domain stellt den eigentlichen generischen Namen, auch Hostnamen genannt, dar. Dieser kann bei der Registrierung der Domain frei gewählt werden. Je nach dem unter welcher TLD der Name registriert wird, unterschieden sich die Vergaberichtlinien leicht voneinander. So sind einige Sonderzeichen nicht bei allen TLDs erlaubt.

3rd-Level-Domain

Die 3rd Level Domain, auch Subdomain genannt, ermöglicht eine weitere Kategorisierung. Subdomains können normalerweise vom Kunden selbst über die Verwaltungssoftware des Hosting Anbieters angelegt werden und müssen nicht extra bei der Domain Name Registry bestellt werden. Sie verhalten sich aber wie eine eigene selbstständige Domain und können komplett anderen Inhalt haben als die Hauptdomain. Auch die bekannte 3rd Level Domain www. ist eigentlich nur normale eine Subdomain, die im Gegensatz zu ftp.domain.de oder mail.domain.de eben den Webserver anspricht, um die Inhalte im Browser darstellen zu können. Deswegen sind Webseiten in der Regel sowohl mit als auch ohne www. zu erreichen.

Wie funktioniert das Domain Name System

Das Domain Name System funktioniert wie ein Übersetzungsservice zwischen dem Nutzer und dem Computer. Es sorgt dafür, dass wir ein einfach zu merkenden Domannamen in den Browser eingeben können und anschließend auf die gewünschte Webseite weitergeleitet werden. Im Hintergrund wird der eingegeben Domannname in ein für den Computer verständliches numerisches Format umgewandelt, anhand dessen der Computer herausfinden kann, welche Inhalte dazu an welcher Stelle im Internet hinterlegt sind. Das Domain Name System wurde bereits im Jahre 1983 von Dr. Paul Mockapetris entwickelt und ist einer der wichtigsten internationalen Standards, der die Funktion des Internets gewährleistet.

Ein eingegebener Domainname in Textform wird mittels DNS umgewandelt und die Anfrage durch verschiedenste Server im Internet geleitet, bis letztendlich die gewünschten Inhalte im Browser des Nutzers angezeigt werden. Da das Domain Name System vor allem auf Effizienz ausgelegt ist, dauert der gesamte Vorgang nur den Bruchteil einer Sekunde.

Der Handel mit Domainnamen

Domains sind ein fester Bestandteil des Internets, und da jeder Name nur einmal registriert sein kann, ist das Geschäft mit Domains öber die letzten Jahre stetig gewachsen. Seit der Registrierung der ersten Domain im Jahre 1985 hat sich die Anzahl auf mittlerweile mehr als 200 Millionen Domains weltweit erhöht.

Wer eine bestimmte Domain besitzt, der hat die volle Kontrolle darüber, welche Inhalte beim Aufruf der Adresse im Internet erscheinen und kann frei über die Domain verfügen. Domaininhabern bieten sich folgende Möglichkeiten:

  • Es kann ein Webhosting bei einem Anbieter erworben und die Domain mit dem Hosting Account verknüpft werden. Auf diese Weise kann eine eigene Webseite wie zum Beispiel ein Blog, ein Forum oder ein Onlineshop auf der Domain eingerichtet werden.
  • Die Domain kann auch lediglich geparkt werden. Damit ist gemeint, dass vorerst keine Inhalte darauf zu finden sein werden und die Domain für einen späteren Zweck gesichert wird. Dazu kann eine Platzhalter Seite eingerichtet werden, eine kurze Meldung wie "hier entsteht in Kürze eine Webseite" oder einfach eine leere Seite angezeigt werden.
  • Viele Domains werden auch registriert, um diese anschließend an einen potenziellen Interessenten oder eigenen Kunden weiterzuverkaufen oder zu vermieten.

Die Registrierung von Domains wird entweder über Webhosting Provider abgewickelt oder direkt über die zuständigen Verwaltungsstellen. Die International Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) überwacht sämtliche Vorgänge im Zusammenhang mit Domains weltweit und reguliert die Zuweisung von TLD Domains. Diese werden wiederum von den einzelnen Registrys verwaltet, die sich um die Organisation der einzelnen 2nd Level Domains kümmern.

Lukrativer Domainhandel

Da einzelne Domains einen großen Wert entwickeln können, hat sich der Handel mit Domainnamen zu einem lukrativen Geschäft entwickelt. Der Domainhandel ist in einigen Bereichen vergleichbar mit dem Immobilienhandel, nur dass es dabei nicht um physische Grundstücke geht, sondern eben um digitale Grundstücke. Genau wie es beim Immobilienhandel wertvolle Gegenden und Adressen gibt, verhält es sich auch mit Internetadressen. Gute Namen können einen unglaublich hohen Wert entwickeln, denn wie bei jedem Geschäft regelt sich hier der Preis durch Angebot und Nachfrage. Während sich für maxmüller123.de wahrscheinlich niemand großartig interessiert, sieht die Sache bei gold.de bereits ganz anders aus. Daran könnten nicht nur private Personen, sondern auch Unternehmen Interesse haben, die in diesem Bereich tätig sind. Wie auch bei Immobiliengeschäften können Domaininhaber direkt selbst Handel betreiben, oder sie beauftragen einen Makler oder eine Agentur, die sich um die Angelegenheit kümmert. Mittlerweile haben sich ganze Handelsplattformen im Internet entwickelt, die sich komplett auf den Kauf und Verkauf von Domains spezialisiert haben.

Um einen Eindruck zu bekommen, um welche Summen es dabei gehen kann, stellen wir hier einige besonders wertvolle Domains vor, die in den letzten Jahren den Besitzer gewechselt haben:

  • Im Jahre 2006 hat ein russischer Milliardär die Domain vodka.com für 3 Millionen Dollar erworben.
  • Die Domain toys.com ging 2009 für 5,1 Millionen Dollar an das Unternehmen Toys'R'Us.
  • Im Bereich Glücksspiel wechselte slots.com im Jahre 2010 für 5,5 Millionen Dollar den Besitzer.
  • Für 7,5 Millionen Dollar wurde 2006 die Domain diamond.com verkauft.
  • Ein New Yorker Unternehmen gönnte sich 2008 die Adresse fund.com für knapp 10 Millionen Dollar.
  • Als teuerste Domain aller Zeiten gilt noch bis heute sex.com die 2010 für 13 Millionen Dollar den Besitzer wechselte.
  • Derartig stolze Preise werden zwar hauptsächlich von international verwendeten COM-Domains erzielt, aber auch die deutsche DE-Domain muss sich nicht gerade verstecken. Im Jahre 2008 erwarb die Unister GmbH den Domainnamen kredit.de für immerhin knapp 900.000 Euro von der ehemaligen Abacho AG.

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