Was ist ein vCore beim vServer?
Wer sich für einen virtuellen Server interessiert, der wird in den Leistungsbeschreibungen zu den verschiedenen vServer Angeboten auf dem Markt schnell auf den Begriff vCore stoßen. Je mehr vCores ein vServer bietet, desto teurer ist er üblicherweise auch und Kunden versprechen sich daher natürlich auch mehr Leistung. Was genau hat es mit dem Begriff vCore beim vServer auf sich?
Was bedeutet der Begriff vCore?
Im Hostingbereich und im Zusammenhang mit einem vServer bezieht sich der Begriff vCore auf virtual CPU-Cores. Es geht also um die Anzahl der virtuellen Prozessorkerne, die einem Kunden auf einem virtuellen Server zur Verfügung gestellt werden.
Achtung Verwechslungsgefahr: Der Begriff Vcore (mit großem „V“ und kleinem „c“ geschrieben) wird in der Elektronik und Informationstechnik in Zusammenhang mit Prozessoren für die Core Voltage, also die Prozessor Kern Spannung verwendet!
Während bei dedizierten Servern, bei denen die gesamte Leistung des Systems exklusiv genutzt werden kann, dem Kunden dedizierte CPU-Cores zugesichert werden können, lassen sich bei virtuellen Servern auch nur virtuelle Prozessorkerne, also eine bestimmte Anzahl an vCores zuteilen. Dabei ist allerdings nicht immer vollkommen klar, welche Leistung ein vCore tatsächlich bringt.
Welche Leistung bringt ein vCore?
Eine pauschale Aussage lässt sich über das konkrete Leistungspotenzial eines vCores nicht machen. Um aber trotzdem eine bessere Einordnung vornehmen zu können, muss man sich mit dem Begriff Threading im Bereich der Prozessoren auseinandersetzen.
Die Technologie mit dem Namen „Hyper-Threading“ wurde einst von Intel entwickelt, mittlerweile aber auch von anderen Herstellern wie AMD übernommen. Es handelt sich dabei um eine spezielle Implementierung von hardwareseitigem Multithreading in den Prozessor selbst. Durch den Einsatz mehrerer vollständiger Registersätze und einem komplexen Steuerwerk lassen sich durch das Threading prozessorintern zwei parallele Befehls- und Datenströme verarbeiten.
Vereinfacht dargestellt ermöglicht das Threading also zwei physische Prozessorkerne zu erzeugen, obwohl tatsächlich nur ein einzelner physischer Prozessorkern vorhanden ist. Daraus ergibt sich, dass man beispielsweise bei einem 4-Kern-Prozessor effektiv mit 8 Kernen (auch „Threads” genannt) arbeiten kann.
Auch bei der Virtualisierung von Servern kann diese Technologie genutzt werden. Denn auf diese Weise lassen sich mehr einzelne Prozessorkerne für einen vServer zur Verfügung stellen. Allerdings klappt dies nur in der Theorie so gut, wie es klingt. Denn schließlich ist ein „Thread“ kein vollwertiger Prozessorkern mit voller Leistung.
Hostinganbieter nutzen bei vServern den Begriff vCore als Bezeichnung für die virtuell zur Verfügung gestellten Prozessor Kerne. Theoretisch sollten diese also das Äquivalent zu einem „Thread“ sein und 100% der Leistung dem Kunden zur Verfügung stellen. In der Praxis sieht das allerdings meist ganz anders aus. Gerade günstige vServer sind in der Regel überbucht. Das bedeutet, es wurden dem System mehr Ressourcen zugeteilt, als es eigentlich zur Verfügung hat. Der Kunde kann dann effektiv oftmals nur noch 50 % der Leistung eines „Threads“ als vCore nutzen, da er sich die volle Leistung mit den anderen Kunden auf dem System teilt. Denn der Prozessor kann hier bei hoher Auslastung die Arbeitsschritte nicht mehr parallel bearbeiten, sondern arbeitet diese hintereinander ab. Die Folge ist eine höhere Latenz und längere Ladezeiten.
Wie viele vCores sollte ein vServer haben?
Obwohl sich also nicht pauschal sagen lässt, welche Leistung ein einzelner vCore beim vServer tatsächlich bringt, ist trotzdem grundsätzlich davon auszugehen, dass eine höhere Anzahl an vCores auch eine höhere Leistung mit sich bringen. Das gilt vor allem dann, wenn man die unterschiedlichen vServer Tarife bei einem bestimmten Anbieter vergleicht.
Schwieriger ist hingegen das Abwiegen der Angebote zweier verschiedener Anbieter, bei denen jeweils eine ähnliche Anzahl an vCores zur Verfügung gestellt wird. Hier lässt sich ohne weitere Informationen zur technischen Realisierung des jeweiligen vServers kaum eindeutig festlegen, welcher virtuelle Server die höhere Leistung bietet. Denn es kann durchaus sein, dass ein vServer mit 4 vCores, bei denen die Leistung jederzeit zu 100% vom Kunden genutzt werden kann, insgesamt das performantere System ist als ein vServer mit 6 vCores, bei dem nur 50% der tatsächlichen Leistung des Prozessor Kerns zur Verfügung steht.
Unser Artikel stützt sich auf eigene Erfahrungen und Recherche sowie Informationen aus externen Quellen.
Quellenangaben & weiterführende Links zum Thema:
https://www.intel.de/content/www/de/de/gaming/resources/hyper-threading.html (Informationen zum Hyper-Threading)
Bildnachweis:
Gerd Altmann auf Pixabay
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